Unsere erste Aufgabe ist der Dienst an der Kirche durch die geistliche Betreuung in den Ordenspfarreien. Wir pflegen das Leben des Glaubens, bringen den Menschen die Freude des Evangeliums und begleiten sie auf ihrem Weg zu Christus durch die Sakramente, die Seelsorge und die Gemeinschaft.
Die zweite Säule ist der hospitalische Dienst, den uns die Gründerin unseres Ordens, die heilige Agnes von Böhmen, ins Leben mitgegeben hat. In ihrem Geist widmen wir uns den Kranken, den Schwachen und den Bedürftigen. So verbindet unsere Sendung die geistliche Fürsorge mit dem konkreten Dienst der Liebe und Barmherzigkeit.
Gründerin des Ordens
Obwohl sie in ihrer Jugend mehrmals verlobt war, entschied sie sich, beeinflusst von Heiligen Franziskus und Heiligen Klara, mit denen sie korrespondierte, ein Klarissenkloster in Prag bei St. Franziskus zu gründen, in das sie selbst eintrat und anschließend dessen Äbtissin wurde. Inspiriert unter anderem von ihrer Cousine der Heiligen Elisabeth von Ungarn und ihrer Tante der Heiligen Hedwig von Schlesien, gründete sie 1233 ein Krankenhaus, das später in einen eigenständigen Orden umgewandelt wurde (die Kreuzherren mit dem Roten Stern), der begann, sich um Kranke, Verlassene, Alte; Waisen, Pilger und Studenten zu kümmern. Obwohl sie ein tiefes spirituelles Leben innerhalb der Klostermauern führte, suchte sie auf diese Weise, ihren Mitmenschen praktisch in ihren Schwierigkeiten zu helfen. Für die Kreuzherren ist sie nicht nur ihre Gründerin, sondern auch diejenige, die ihnen eine ihrer wichtigen Aufgaben zugewiesen hat, nämlich die Fürsorge für die Bedürftigen.
Die Regel als Grundlage unseres Lebens
Er erlebte eine sehr stürmische Jugend, bekehrte sich aber später zum Christentum, wurde Mönch und anschließend ein großer Theologe der Kirche in der Spätantike. Er verfasste mehrere Schriften, von denen die bekannteste, „Bekenntnisse“, noch immer gelesen wird und eine Inspiration für das geistliche Leben vieler Christen ist. Im Jahr 397 stellte er eine Regel (Leitlinien für das Klosterleben) auf, nach der sich nicht nur die Kreuzherren mit dem Roten Stern, sondern auch andere Orden (Dominikaner, Augustiner, Prämonstratenser, Barmherzige Brüder usw.) richten. Auch heute wird er als der größte und einflussreichste Kirchenvater des Westens angesehen. Die Kreuzherren folgen bis heute den von ihm verfassten Regeln und bemühen sich, sein Vermächtnis zu erfüllen, indem sie die frohe Botschaft Christi in der Welt verkünden.
Patron einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Sorge für die Schöpfung
Er verzichtete auf sein früheres Leben und gründete zusammen mit seinen Freunden ein Kloster, für das er die Lebensregeln (die Regel) verfasste. Auch durch die Heilige Klara beeinflusste und inspirierte er die Heilige Agnes von Böhmen. Ein weniger bekanntes Erbe dieses Heiligen ist die Tradition des Krippenaufstellens. Wegen seiner positiven Beziehung zur Natur und zur gesamten Schöpfung wird er als Patron aller angesehen, die der Ökologie und der schonenden Pflege der Natur nahe stehen. Dies ist auch das Ziel der Kreuzherren bei der Bewirtschaftung von Feldern, Wäldern, Teichen und Wiesen. Diese anvertrauten Güter nachhaltig zu bewirtschaften und deren Erträge zur Förderung der geistlichen und hospitälen Mission des Ordens zu nutzen.
Die Spiritualität des Ordens zeigt sich bereits in seinem Namen, der auf das Holz des Heils – das Heilige Kreuz – verweist. Durch ihre Verehrung des Kreuzes bekannten sich die Kreuzherren zur Tradition des Hospitaldienstes im Heiligen Land, auch wenn der Orden dort nicht entstanden ist. Ob einige der ersten Mitglieder persönlich an den Kreuzzügen teilgenommen haben, bleibt Spekulation. Der ritterliche Charakter des Ordens spiegelt sich jedoch in der Verehrung der Heiligen Georg, Hippolyt, Martin, Florian und Sebastian wider. Zu den Festen des Ordens gehört der 3. Mai, an dem die Kreuzherren die Auffindung des Heiligen Kreuzes durch die heilige Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin des Großen, gedenken, sowie das Fest der Kreuzerhöhung, das am 14. September gefeiert wird. Neben dem Heiligen Kreuz wurden auch andere Werkzeuge des Leidens Christi verehrt. In der Barockzeit erlebte der Kult der fünf heiligen Wunden Christi eine besondere Blüte, gefördert vor allem durch den Großmeister Pospíchal. Diese Ausrichtung auf das Leiden des Herrn zeigt sich auch in der Verehrung des Schmerzes seiner Mutter – der Schmerzensreichen Gottesmutter.